EIPOS IM INTERVIEW - Ulrich Assmann

Vorstandsvorsitzender der TU Dresden AG (TUDAG)

Die heutige EIPOS-Familie – EIPOS e.V., EIPOS GmbH und EIPOSCERT – kann in diesem Jahr auf einen 30-jährigen erfolgreichen Weg seit der ambitionierten Gründung des e.V., über die Entwicklung und Profilierung als Weiterbildungsunternehmen bis hin zur Etablierung einer privaten Zertifizierungsstelle zurückblicken. Gern möchten wir mit Ihnen Herr Assmann, als Vorstand der TUDAG, an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anlässlich dieses Jubiläums zurück, vor allem aber auch in die Gegenwart und Zukunft blicken.

Wofür steht EIPOS aus Ihrer Sicht? Welche Rolle spielt EIPOS in der akademischen (Weiter)Bildung der TUDAG-Gruppe, in der Region, deutschlandweit oder international?
Der Begriff EIPOS steht heutzutage in Deutschland für eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung von Sachverständigen im Bau- und Immobiliensektor. Deutschlandweit ist EIPOS präsent und greift dabei auf exzellente Dozenten mit hohem Praxisbezug zurück. Ergänzt um die Personen-Zertifizierung bekommt der Qualitätsanspruch der EIPOS nochmals eine besondere Bedeutung. In der TUDAG-Gruppe ist EIPOS inzwischen eine integrierte Unternehmung (z. B. gemeinsame Studiengänge mit der DIU, Unterstützung der Ausbildung mit der CarboCon etc.), die den wichtigen Bereich der Weiterbildung für Akademiker hervorragend abrundet.

Wie haben sich die Anforderungen der Berufspraxis an die Weiterbildung in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht entwickelt?
Zeit ist Geld – und in der Berufspraxis bedeutet dies, dass die in Weiterbildung investierte Zeit zu einem sich schnell umsetzenden Wert für den Teilnehmer werden muss. D. h., die Inhalte wie auch die Formate müssen auf die Teilnehmer und deren Bedürfnisse zugeschnitten sein. Auch der Austausch unter den Teilnehmern und deren Erfahrungshintergrund spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Wie zeigt sich für Sie Qualität in der Weiterbildung? Woran lässt sich Qualität erkennen und messen? Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht Qualifikationsnachweise und Kompetenzüberprüfungen?
Qualität in der Weiterbildung drückt sich darin aus, dass Lernziele nachweislich erreicht wurden und dass neues Wissen von den Teilnehmern verlässlich angewandt werden kann. Dazu sind Kompetenzüberprüfungen unerlässlich. Die Absolventen einer qualitativ guten Aus-/Weiterbildung haben einen höheren Marktwert/Nachfrage als andere.

Worin sehen Sie die Chance für EIPOSCERT, unabhängige Kompetenzfeststellungen und Zertifizierungen für Sachverständige durchzuführen? Sehen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu öffentlich-rechtlichen Bestellungsverfahren wie der öffentlichen Bestellung und Vereidigung oder staatlichen Anerkennungsverfahren?
Das Ziel der EIPOS sollte es in der Zukunft sein, dass die Kompetenznachweise nicht mehr durch Prüfungen der EIPOS, sondern von der unabhängigen EIPOSCERT durchgeführt werden. Also die Trennung zwischen Schulung und Prüfung.

Worin bestehen für Sie die größten Herausforderungen und Chancen für die Weiterbildung und Zertifizierung in der Zukunft?
Die Welt geht online – aber der Mensch ist kein digitales Wesen, sondern analog. Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass wir behutsam mit der Digitalisierung umgehen müssen. Der Lerneffekt hat sehr viele Einflussgrößen und ist in der Gruppe üblicherweise am Größten. Andererseits gibt es Lernbestandteile, die gut im Eigenstudium über digitale Medien vermittelbar sind. Wir brauchen also eine Ausgewogenheit zwischen digitalen Formaten und Präsenzen für die Teilnehmer der heutigen Zeit.

Wo sehen Sie das „3er-Gestirn“ EIPOS in den nächsten 10 Jahren?
Von EIPOS bin ich überzeugt, dass dieser Begriff auch in weiter Zukunft für Fachausbildungen von Akademikern im Bau- und Immobiliensektor ganz oben in Deutschland stehen wird. Die Palette der inhaltlichen Angebote, wie auch Formate wird sich dabei deutlich erhöhen.